Steinzeit Training: Gene aus der Steinzeit treffen auf die Welt von heute
Die Welt verändert sich schnell, aber unsere Gene stammen noch von unseren Vorfahren – eine Diskrepanz, die wir kennen und für unser „Steinzeit Training“ nutzen sollten
Was wir aus der Steinzeit für das Training in der Neuzeit lernen können: Wir stehen mit unserer Umwelt in einer ständigen Wechselbeziehung. Die vielfältigen Reize wirken auf unseren Organismus, wir verarbeiten sie und reagieren darauf. Für diesen permanenten Austausch stehen uns drei verschiedene biologische Systeme zur Verfügung: das Nervensystem, das Hormonsystem und unser genetisches Material. Eine perfekte Erfindung, könnte man sagen. Aber die Tatsache, dass die Welt momentan eine rasante Entwicklung erlebt, bedeutet, dass wir zwar mit unserem Nerven- und Hormonsystem schnell auf die sich verändernden Umweltsituationen reagieren können, wir aber von unserem genetischen Material teilweise wie vor zehntausenden von Jahren noch Jäger und Sammler sind. Unsere biologischen Systeme sind nicht in der Lage, sich so schnell anzupassen, wie es unser momentaner Lebensstil eigentlich erfordert. Ein Sachverhalt, den wir für unser „Steinzeit Training“ nutzen sollten.
Unsere Gene der Vorfahren treffen auf eine neue Welt mit ihren New Work Bedingungen und einer damit verbundenen „nicht artgerechten Haltung“. Was müssen wir wissen und was können wir tun, um in dieser Zeit fit und gesund zu bleiben?
Steinzeit Training: In der Steinzeit wurde gelaufen, nicht gesessen
Eigentlich sind wir zum Laufen und nicht zum Sitzen gemacht. Auch diejenigen, die tag-täglich stundenlang auf den Bildschirm starren. Sport, wie regelmäßiges laufen oder ins Fitness-Studio gehen, um Muskeln an den Maschinen zu kräftigen oder beim Indoor-Cycling das Herz-Kreislauf- und Atmungssystem zu trainieren, ist aus gesundheitlicher Sicht eigentlich lediglich eine Kompensation des Bewegungsmangels im Vergleich zu unseren Vorfahren. Denn diese mussten Tiere jagen und Pflanzen sammeln, um zu überleben. Es gab keinen Supermarkt um die Ecke, sondern es waren Stunden voller körperlicher Aktivität gefordert, um zu überleben. Dafür sind wir gemacht und das hält uns gesund!
Tipp zur Ausdauer: „Erlaufen“ Sie sich die Nahrung wieder! Laden Sie sich eine Nahrungs- und Fitnesstracker-App herunter und achten Sie auf ein gesundes Gleichgewicht an Energie durch (Steinzeit)Nahrung und Verbrauch durch körperliche Aktivität.
Steinzeit Training: In der Steinzeit wurde geklettert, keine Tasten am Computer getippt
Die Muskulatur in der Neuzeit leidet, weil sie zu wenig genutzt wird. Die Errungenschaft des aufrechten Gangs drohen wir durch das andauernde Sitzen einzubüßen und der permanente Blickkontakt auf Computer / Handy / Tablet trägt dazu bei, dass wir uns immer mehr mit krummem Rücken und gesenktem Kopf nach vorne beugen. Mit der zunehmenden Digitalisierung brauchen wir nicht einmal mehr Aktenordner aus einem hohen Schrank „erklettern“ oder muskuläre Kraft aufwenden, um unsere Nahrung zu sichern.
Tipp zum Krafttraining: Machen Sie Muskelübungen für den ganzen Körper. Zudem besonders solche, die das Klettern simulieren. Also Übungen mit dem Körpergewicht und bei denen Sie Dinge herunterzeihen / hochdrücken / heranziehen / wegdrücken, den Rumpf stabilisieren und die Beine kräftigen.
Steinzeit Training: In der Steinzeit wurden Fettdepots verbraucht, keine Zucker konsumiert
Der Stoffwechsel, der bei körperlicher Aktivität gefordert wird, leidet, weil wir im Sitzen oder Stehen nur wenig Energie verbrauchen. Die Dauer-Stressfaktoren der modernen Arbeitswelt sorgen ständig dafür, dass mehr Energie in Form von Fettsäuren und Zucker bereitgestellt als benötigt wird. Zudem wird Stress oft durch den Konsum von Süßigkeiten oder Fastfood kompensiert. Das Hormonsystem greift ein und kann dem zunächst entgegenwirken. Die Bauchspeicheldrüse produziert u.a. Insulin. Bei Dauerüberforderung geraten allerdings die Körperzellen außer Kontrolle und werden allmählich resistent gegenüber dem Insulin. Früher mussten unsere Vorfahren teilweise längere Phasen ohne Nahrung auskommen und trotzdem viel Energie aufwenden, um an etwas Essbares zu gelangen.
Tipp zur Ernährung: Intermittierendes Fasten ist in aller Munde. Zumindest hinsichtlich der Schulung des Stoffwechsels kann das hilfreich sein, weil es frühere Hungerperioden simuliert. Setzen Sie z.B. manchmal ein Frühstück am Wochenende oder im Urlaub aus und bewegen Sie sich im nüchternen Zustand. Das trainiert Ihren Körper, verstärkt auf Fettsäuren zurückzugreifen.
Steinzeit Training: In der Steinzeit wurden hochwertige Nahrungsquellen genutzt, keine verarbeitete Industrieware
Wieder keine Zeit zum Kochen? Dann greifen viele auch mal gerne zur Tiefkühlpizza oder einem Fruchtjoghurt. Dies ist „convenient“, weil es Zeit spart. Es gibt eine vielbeachtete Ernährungsweise – die Paleo-Ernährung, die sich an den in der Steinzeit vermeintlich verfügbaren, damals noch unverarbeiteten Lebensmitteln orientiert: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Auf andere Lebensmittel wie Getreide, Zucker oder Milch und Milchprodukte, wird dagegen verzichtet.
Tipp zur Paleo-Ernährung: Probieren Sie diese Ernährungsweise mal aus. Wie fühlt es sich an, wenn Sie lediglich unverarbeitete Lebensmittel essen? „Sparen“ Sie am Zucker und / oder an den Weißmehlprodukten.
Steinzeit Training: Stress führte zur Bewegung, nicht zu „keine Zeit“
Viel Arbeit, wenig Zeit, hohe Verantwortung und immer neue, sich ändernde Bedingungen. Heute sind wir wahre Brainworker. Stress wird körperlich kaum noch verarbeitet. Ganz im Gegenteil! Stress bedeutet meist noch mehr Zeit und Konzentration. Ein fataler Kreislauf beginnt. In den „wilden Zeiten“ war Stress angesagt, wenn Lebensgefahr durch andere Menschen oder Tiere drohte. Stressreaktionen waren überlebenswichtig, um unseren Körper auf Kampf und Flucht vorzubereiten.
Tipp: Wenn Sie mentalen Stress erleben, dann arbeiten Sie ihn körperlich ab. Kämpfen und fliehen sind allerdings out. Gehen Sie stattdessen boxen, laufen oder schreien Sie sich in isoliertem Umfeld ruhig auch mal den Frust von der Seele!
Fazit: Heute sind die meisten von uns körperlich chronisch unterfordert und mental häufiger überfordert! Als Beweis dafür dienen die jährlichen Gesundheitsberichte der Krankenkassen und die vielen Studien über die Zivilisationserkrankungen in unserer Gesellschaft.
Die Lösung bei „nicht artgerechtem Leben“
Mit „artgerechter Haltung“ hat das alles oft nur noch wenig zu tun. Vielen ist diese Erkenntnis auch nicht neu. Wo aber liegt die Lösung? Ein Zurückdrehen der Entwicklung wird es nicht geben. Das wäre eine Illusion. Also müssen wir uns mit den gegebenen Bedingungen unter Kenntnis der beschriebenen Zusammenhänge arrangieren und unseren Vorfahren ein Stück „entgegenkommen“. Immerhin sind wir Menschen mit einem Organ ausgestattet, das es uns ermöglicht, diese Zusammenhänge kritisch zu reflektieren und artgerecht zu handeln: unser Gehirn. Der erste Schritt könnte in einer kritischen Betrachtung Ihrer Gewohnheiten bestehen.
Stellen Sie sich die Fragen:
- Welche reflexartigen Handlungen und welche meiner persönlichen Eigenschaften behindern mich im Alltag beim Erreichen meiner Ziele oder zur Förderung meiner Gesundheit?
- Warum bewege ich mich zu wenig? Ist es der Arbeitsaufwand oder die Zeit, die ich lieber mit meiner Familie oder meinen Freunden verbringen möchte?
- Habe ich keine Lust / keine Motivation? Was sind die Gründe dafür?
Solche Fragestellungen können Sie auch auf das Thema „Gesunde Ernährung“ ausweiten. Sie können außerdem darüber reflektieren, was sind Ihre größten Stressoren, die Sie immer wieder neu „unter Strom setzen“? Können Sie zukünftig diesen Situationen anders begegnen? Es gibt immer verschiedene Handlungsalternativen! Nichts zu ändern, also ein „weiter so“, wird keine Alternative darstellen, es sein denn, Sie haben bereits das Problem erkannt und gehandelt.
Versuchen Sie, eine neue persönliche Handlungsstrategie zu entwickeln
Ein Health-Check im Office und auch im Privatleben könnte der Beginn einer neuen, gesünderen und zufriedenerer Zukunft sein. Starten Sie durch!
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