Vom Arzt zum Coach – Artikel und Buch von Dr. Bernd Gimbel und Marion Badenhop
Wie Bewegungstraining als therapeutische Unterstützung Patienten hilft
In unserer modernen Gesellschaft gewinnt Bewegungstraining als therapeutische Maßnahme zunehmend an Bedeutung. Es wird nicht nur zur Prävention von zivilisationsbedingten Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und dem Metabolischen Syndrom empfohlen, sondern hat auch positive Auswirkungen bei vielen anderen Krankheiten, darunter verschiedene Krebsarten, Osteoporose und Depressionen.
Doch hier liegt oft das Problem: Viele Patienten haben Schwierigkeiten, sich konsequent zu bewegen und ihre Ernährungsgewohnheiten nachhaltig zu ändern. Dies erfordert nicht nur körperliche Anstrengung, sondern auch psychologische Überwindung und Durchhaltevermögen. Das psychosoziale Umfeld, zu dem Familie, Kinder, Eltern, Partner und Kollegen gehören, kann ebenfalls betroffen sein, da die Zeit, die dem Training gewidmet wird, oft auf Kosten der sozialen Interaktion geht.
Hier kommt die neue Rolle des Arztes ins Spiel. Als Vertrauensperson kann er die Herausforderungen und Bedenken der Patienten am besten verstehen und aktiv ansprechen. Er muss mehr Zeit in Beratungsleistungen investieren und gleichzeitig eine breite Expertise in Fachthemen, Empathie sowie geschultes körperdiagnostisches und psychologisches Wissen mitbringen.
Vom Arzt zum Coach – Vorbildwirkung durch Coaching: Drei wichtige Ansätze, wie Ärzte ihren Patienten helfen können
1. Qualifizierte Zusatzausbildungen
Durch Schulungen und eigene Erfahrungen im Bewegungstraining können Ärzte die Schwierigkeiten und Herausforderungen besser nachvollziehen, die ihre Patienten bei der Adhärenz zur Therapie haben. Dies hilft ihnen, ihren Patienten Verständnis entgegenzubringen und auf Augenhöhe als Therapiepartner zu agieren.
2. Psychologisches Know-how
Die Kenntnis von psychologischen Erklärungsmodellen und Kommunikationstechniken ermöglicht es Ärzten, die psychologischen Aspekte des Trainingsverhaltens anzusprechen und ihre Patienten angemessen zu motivieren. Dies fördert das Gefühl der Selbstwirksamkeit bei den Rehabilitanden.
3. Monitoring und alternative Methoden
Die Überwachung von Belastungsparametern beim Training hilft Ärzten, die Fortschritte ihrer Patienten besser zu verstehen. Zudem können alternative Trainingsmethoden wie High-Intensity-Intervall-Training (HIIT) oder Regenerationsmaßnahmen wie Yoga und Faszientraining in Betracht gezogen werden, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Rolle des Arztes
Die Rolle des Arztes verändert sich hierbei von einem reinen Behandler zu einem ärztlichen Coach. Mit dem richtigen Wissen und den entsprechenden Methoden können Ärzte ihren Patienten dabei helfen, ihre individuellen Ziele im Bereich Bewegung und Gesundheit zu erreichen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Ärzte selbst ein Vorbild sein sollten. Wenn Patienten ihren Arzt als motivierendes Beispiel erleben, steigt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Behandlungsverlaufs erheblich. Aus dem vagen Wunsch, etwas zu ändern, kann so eine klare Absicht mit Selbstverpflichtung und zielgerichteter Handlungsplanung werden.
Fazit
Insgesamt kann ein ganzheitlicher Ansatz, der die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Patienten berücksichtigt, das therapeutische Angebot moderner Arztpraxen bereichern. Ärzte, die diese neue Rolle als Coach übernehmen, können einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität ihrer Patienten leisten.
Artikel in der Ärzte Woche
Hier geht es zum kompletten Artikel (pdf)
Artikel in der ÄrzteZeitung
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Das Buch KörperManagement
Hier geht es zum Buch, das auch Ärzte für sich nutzen können
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